Sporysz: Was ist das und welche Geschichte hat es?
Sporidium ist eine Spore eines Pilzes der Gattung Claviceps purpureader Getreide, insbesondere Roggen, parasitiert. Es bildet sich anstelle von Körnern und enthält Alkaloide mit starken pharmakologischen Wirkungen, wie z. B. Ergotamin und Erometrin. Diese Stoffe können das Nerven- und Gefäßsystem beeinflussen, was das Mutterkorn sowohl zu einem gefährlichen Gift als auch zu einer wertvollen medizinischen Ressource macht.
Vorgeschichte und Mutterkornvergiftung
Im Mittelalter waren Mutterkornvergiftungen in Europa ein häufiges Problem, vor allem bei armen Menschen, die Brot aus mit Sporen verseuchtem Mehl aßen. Die Krankheit war bekannt als Ergotismus und kam in zwei Formen:
- Konvulsivedie sich durch Krämpfe, Halluzinationen und Muskelschmerzen äußern.
- Gangrenovawas zum Absterben des Gewebes der Gliedmaßen aufgrund von Gefäßspasmen führt.
Einer der bekanntesten Fälle von Mutterkornvergiftung ereignete sich 944 in der Region Aquitanien in Frankreich. Tausende von Menschen sollen dort nach dem Verzehr von Brot mit kontaminiertem Mehl gestorben sein. Ähnliche Fälle, wenn auch in geringerem Umfang, traten bis zum 18. Jahrhundert auf, als die Methoden zur Reinigung des Getreides verbessert wurden.
Zeitgemäße Anwendung
Trotz der tragischen Geschichte des Mutterkorns finden seine Alkaloide in der Medizin Verwendung. Ergotamin wird zur Behandlung von Migräne eingesetzt, und Ergometrin wird in der Geburtshilfe verwendet, z. B. zur Hemmung von Nachgeburtsblutungen. Im 20. Jahrhundert wurde aus einem der Mutterkornalkaloide, der Lysergsäure, das Medikament LSDdie zur Grundlage der modernen Forschung über Psychedelika geworden ist.
Obwohl Sporysz in der Vergangenheit gefährlich war, hat er zur Entwicklung sowohl der Medizin als auch der Erforschung des menschlichen Bewusstseins beigetragen.